Erfahrungsberichte Europa Österreich
29.12.2015

Volontariat beim Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte in Wien

“Reger Austausch, gute Kommunikation und Vernetzung”

Tätigkeitsbericht zum Volontariat am Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte im Team Europäische Nachbarschafts- und Integrationspolitik

verfasst von Jana

Friedens- und Konfliktforschung und interkulturelle Kommunikation. Das waren die Schwerpunkte meines Studiums der Kultur- und Sozialanthropologie. Die dort erlernten theoretischen Grundlagen, als auch Erfahrungen im Umgang mit Menschenrechten während verschiedener Auslandsaufenthalte, führten zu einer weiteren intensiven Auseinandersetzung mit verschiedenen Menschenrechtsdiskursen, als auch mit verschiedenen Arten der Konfliktbearbeitung und Friedenskonsolidierung.

Unter diesen Voraussetzungen bewarb ich mich um ein fünfmonatiges Volontariat am Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte. Im Team für Europäische Nachbarschaftspolitik konnte ich neben dem europäischen Menschenrechtskontext und deren Förderung in der EU-Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik vor allem auch Erfahrungen im internationalen Projektmanagement und in der Zusammenarbeit von staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen sammeln.

Das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM), gegründet 1992 als Teil der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, ist ein unabhängiges, außeruniversitäres Forschungsinstitut, das durch seine Arbeit zum Menschenrechtsdiskurs auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene beiträgt. Zu seinen Tätigkeitsfeldern gehören Forschung, Politikberatung, Umsetzung und Monitoring, Dokumentation, Menschenrechtsbildung und universitäre Lehre. Im Bereich Europäische Nachbarschafts- und Integrationspolitik widmet sich das Institut der Politikberatung und Forschung zum EU acquis communautaire und zu EU „good practices“ in den Bereichen Menschenrechte, Rechtstaatlichkeit und Demokratisierung. Schwerpunkt ist dabei die Umsetzung von EU Twinning Projekten, vornehmlich im Rahmen der EUErweiterungspolitik. EU Twinning Projekte sind bilaterale Partnerschaftsprojekte zwischen Institutionen eines Mitgliedstaates und eines Kandidatenlandes bzw. Nachbarstaates der Europäischen Union mit dem Ziel, in diesem durch die Projektzusammenarbeit gemeinsam Reformen in Gesetzgebung und Praxis sowie den Institutionenaufbau zu fördern.

Meine Aufgaben

Im Rahmen meines Volontariats nahm ich eine Reihe von verschiedenen Aufgaben wahr, wobei ich besonders in zwei laufenden EU-Twinning Projekten mitwirkte:

  • „Implementation Capacity of Turkish Police to Prevent Disproprtionate Use of Force“ (Türkei)
  • “Establishing a comprehensive system for anti-discrimination protection” (Kroatien)

Dabei umfassten meine Tätigkeiten die Mitarbeit im Finanzmanagement der Projekte, in der Projektdokumentation und bei der Überarbeitung von Projektmanagementvorlagen.

Aber auch die Recherche zu laufenden und künftigen EU Twinning und Technical Assistance Projekten (Anfertigen von Fact Sheets, Recherche zu etwaigen zukünftigen Partnerorganisationen etc.) gehörte zu meinen Tätigkeiten.

Besonders spannend war die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen. So zum Beispiel am europäischen Twinning-KoordinatorInnentreffen im Bundesministrium für europäische und internationale Angelegenheiten, oder die Vor- und Nachbereitung eines Vernetzungstreffen für Short Term Experts im „Use of Force“ Projekt. Dabei hatte ich die Möglichkeit verschiedene ExpertInnen im Bereich der Menschenrechte, als auch im Bereich des EU Twinnings kennenzulernen.

Doch auch am BIM selbst herrschte ein sehr angenehmes Klima, in welchem ein reger Austausch, gute Kommunikation und Vernetzung zwischen und innerhalb der Teams stattfindet. Dadurch bestand oft die Möglichkeit, sich über verschiedene Thematiken zu informieren, wobei sich auch durch interne Veranstaltungen informellere Anlässe boten, sich auszutauschen.

Zusammenfassend kann ich festhalten, dass das Volontariat am BIM eine sehr wertvolle Erfahrung war. Sowohl auf thematischer, als auch auf persönlicher Ebene. Ich bekam Einblicke in die Komplexität des internationalen Projektmanagements, konnte meine MS Office Kenntnisse bedeutend verbessern und die Vielschichtigkeiten, zum Beispiel im Bezug auf interne und externe Kommunikation rund um die Projekte und in der Zusammenarbeit von staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen kennenlernen.

(Dieses Volontariat wurde von NGOjobs.at mit einem Beitrag von € 500,- unterstützt!)

Links

Webseite Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte